Meier, Müller, Schulz oder Nie wieder einsam!
von Marc Becker
Spielzeit 2015/16
Theater Vorpommern
mit Claudia Lüftenegger, Jan Bernhardt, Markus Voigt
Inszenierung: Sonja Weichand
Ausstattung: Tatjana Kautsch
Dramaturgie: Sascha Löschner
Pressestimmen:
Sprachliches Pingpong auf hohem Niveau
Im Gustav-Adolf-Saal verfolgte ein sehr amüsiertes Publikum die Premiere von ‚Nie wieder einsam‘.
Die Theaterliteratur spiegelt, wenn es richtig läuft, das Zeitgeschehen wider und ist insofern Gratmesser und Ideengeber. Eine Geschichte wie ‚Meier Müller Schulz oder Nie wieder einsam!‘ ist also das, was uns blüht? Das Stück hatte am Sonntag Premiere im Gustav-Adolph-Saal und ist eine ‚Geiselfarce‘ von Marc Becker. Die Tür wird aufgestoßen, und Meier (Markus Voigt) drängt Schulz (Jan Bernhard) mit vorgehaltenem Kleinkaliber ins Zimmer. Dem sind die Augen verbunden, er hat Handfesseln und macht einen unglücklichen Eindruck. Meier schiebt ihn in die Ecke hinter den Blumentopf.
Schulz ist Meiers Geisel. Wenn niemand mit ihm zusammen leben will, muss er jemanden dazu zwingen. Aber nicht nur seine Defizite an emotionaler Kompetenz lassen darauf schließen, dass es dafür Gründe gibt. Auch die Wohnung ist nicht einladend. Es ist ein Wohnklo mit Kochnische. Alles ist einfarbig, beige, jeder Gegenstand in der selben Nichtfarbe, Bautzener Senf ohne Paprika.
Bühnenbildnerin Tatjana Kautsch hat alle sichtbaren Flächen und Gegenstände mit Packpapier tapeziert. Meiers Innenleben ist damit so identisch, dass er samt Geisel in der Ecke bei Käsebrot und Gürkchen bald wieder eins wird mit der Tapete. Bis es klingelt.
Das Stück für drei Personen ist ein bisschen böse, aber eigentlich herzerfrischend. Abgesehen mal von der gar nicht so schlechten Idee, sich bei Einsamkeit eine Hausgeisel zu organisieren, haben die Schauspieler in den 90 Minuten Spielzeit das Thema so plausibel gemacht, dass man ebenso wie die Nachbarin Frau Müller den Gedanken ‚Das geht doch nicht‘ bald aufgibt. Frau Müller (Claudia Lüftenegger) passt prima in die Männer-Kombi, selbst ihr Käsekuchen hat die Umgebungsfarbe. Die Geisel, die sie selbst bald haben wird, ist nicht so pflegeleicht wie Schulz, aber Hauptsache, man ist nicht mehr alleine. Schulz hat schon im zweiten Bild ein ausgeprägtes Stockholmsyndrom ausgebildet. Nur selten gerät er noch an den Rand seines Fußfesselradius‘, die er anstandslos als Kette um den Knöchel akzeptiert. Selbst als Meier ihm die Fessel abnimmt, kriegt Schulz es nicht fertig, seiner ‚intuitiven Entscheidung nach Freiheit…‘ nachzugeben. Regisseurin Sonja Weichand hat den Stoff mit vielen Pointen ausgestattet. Die beiden Schauspieler spielen sprachlich und spielerisch Pingpong auf höchstem Niveau. Claudia Lüftenegger schlägt immer mal wieder einen Keil dazwischen oder klemmt sich auf dem Sofa zwischen sie. Am Ende aber ist klar: Die Drei werden auf einheitlich farblosem Level miteinander glücklich.
Ostsee-Zeitung, 28.4.2015 von Juliane Voigt
Klamms Krieg
von Kai Hensel
Spielzeit 2013/14
Theater Vorpommern
mit Alexander Frank Zieglarski
Ausstattung und Inszenierung: Sonja Weichand
Dramaturgie: Franz Burkhard
Fotos by Gunnar Lüsch
Pressestimmen:
Oz, 20.12.13
demut vor deinen taten baby
von Laura Naumann
Spielzeit 12/13 und 13/14
Theater Vorpommern
mit Christiane Schulz, Frederike Duggen, Josefine Schönbrodt
Inszenierung: Sonja Weichand
Ausstattung: Maria Kunze
Dramaturgie: Franz Burkhard
Regieassistenz: Felix Posner
Pressestimmen:
Greifswald TV: https://www.youtube.com/watch?v=uTt6qzjz65k
Inside Greifswald: http://insidegreifswald.de/2013/06/demut-vor-deinen-taten-baby/